Entspannung und Multiple Sklerose

MS und dem Alltag mit innerer Ruhe begegnen

Stressmanagement und Entspannung sind wichtige Elemente für die körperliche und geistige Gesundheit – gerade für Menschen mit Multipler Sklerose. Zahlreiche Entspannungstechniken helfen, einen Ausgleich zum stressigen Alltag und die innere Ruhe zu finden.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über einige der bekanntesten Entspannungstechniken.

 

  • Yoga umfasst eine Reihe von meditativen und körperlichen Übungen, die auf die Entspannung und Verbesserung der Beweglichkeit sowie die Koordination des Körpers zielen. Ursprünglich ist die indische Lehre ein Zusammenspiel aus acht Elementen, die zum Zustand des vollkommenen Glücks führen sollen. Beim Hatha-Yoga stehen die körperlichen Übungen im Vordergrund, welche in Europa oft als klassisches Yoga aufgefasst und zum Einstieg empfohlen werden. Hier kombiniert der Aktive verschiedene Muskel- und Atem-Übungen und nimmt dabei eine Haltung mehrere Minuten lang ein.
  • Qigong besteht aus uralten chinesischen Übungen und bildet eine Mischung aus Entspannung und Bewegung. Die Bewegungsabläufe beim Qigong sind langsam, kontrolliert und durch die Vielfältigkeit für jeden zugänglich. Die einzelnen Übungen fokussieren sich jeweils auf einen bestimmten Bereich des Körpers.
  • Tai-Chi Chuan, auch chinesisches Schattenboxen genannt, ist eine traditionelle chinesische Kampfkunst, die auf der Lehre von Konzentration und Körperbeherrschung basiert. Tai-Chi steht für den Kreis, in dem Yin und Yang sich ausgleichen. Im Tai-Chi fliesst geradezu zeitlupenartig eine Bewegung in die nächste. Das zentrale Element ist dabei der harmonische Übergang zwischen den Formen, die mit minimalem Kraftaufwand ausgeführt werden.
  • Beim Feldenkrais lernen Sie den eigenen Körper und seine Bewegungsmuster kennen. Durch experimentelle Bewegungen erkunden Sie die Möglichkeiten des Körpers und können so die Selbstwahrnehmung stärken.
  • Die progressive Muskelentspannung stärkt die Körperwahrnehmung durch einen Wechsel von Muskelanspannung und -entspannung. Sie eignet sich für Menschen, die sich nicht still hinlegen und in zwei Sekunden von 100 auf 0 herunterschalten können. Durch die Konzentration auf die Unterschiede zwischen An- und Entspannung werden die Empfindungen der Zustände bewusster wahrgenommen. Ziel ist es, durch gesteigerte Wahrnehmung die Muskelanspannung zu senken und jederzeit Entspannung hervorrufen zu können.
  • Meditation ist in vielen fernöstlichen Religionen eine spirituelle Praxis, bei der eine Bewusstseinserweiterung angestrebt wird. Dabei versucht der Meditierende, durch Atem- und Konzentrationsübungen reflexive Gedanken zu überwinden und einen Zustand der inneren Ruhe zu finden. Während beispielsweise im Buddhismus das höchste Ziel das Erreichen des Nirwanas ist, ist die Meditation in westlichen Kulturen meist unabhängig von religiösen Aspekten. Der Ausgleich durch Meditation verbessert das allgemeine Wohlbefinden. Bei der passiven Meditation konzentrieren Sie sich meist sitzend auf Ihre Atmung oder einen Gegenstand, um den Alltag auszublenden und somit den Geist zu entspannen.
  • Massagen sind oftmals eine gute Möglichkeit zur Entspannung, denn sie können Schmerzen lindern und den Stresshormonabbau ankurbeln. Grundsätzlich sind Massagen für jeden geeignet, solange sie guttun und keine Schmerzen bereiten. Eine Massage vom Partner zuhause kann dabei ebenso entspannend und wesentlich günstiger sein als eine professionelle Massage.
  • Am Fuss hat jeder Körperteil seine entsprechende Reflexzone. Durch die Fussreflexzonenmassage werden die Füsse besser durchblutet und die jeweiligen Organe reagieren entsprechend. In der Therapie wird die Massage häufig mit Wahrnehmungs- und Körperübungen ergänzt.
  • Shiatsu ist eine in Japan entwickelte Abwandlung der traditionellen chinesischen Massage. Ähnlich wie Qigong zielt auch Shiatsu darauf ab, der Lebensenergie freien Fluss durch den Körper zu gewähren. Im Gegensatz zur klassischen Massage wird mittels Drucktechnik der Finger und Ellenbogen der Körper von Spannungen befreit.
  • Autogenes Training ist eine Art Selbsthypnose, die als Psychotherapie entwickelt und heute darüber hinaus von Gesunden und Kranken auch zur Körpertherapie genutzt wird. Dabei stellen Sie sich anhand von vorgegebenen Formeln vor, dass Ihr Körper schwerer, wärmer und ruhiger wird. Ziel ist es, mit der Formel ‚Ich bin ganz ruhig‘ eine körperliche und geistige Ruhe zu erzeugen. Die Methode ist leicht zu erlernen und wird durch regelmäßiges Üben im Bewusstsein verankert.

  • Die Akupressur stimuliert durch gezielte Massage Energiepunkte des Körpers. Sie ist eng verwandt mit der Akupunktur, verwendet jedoch im Gegensatz zu dieser Methode keine Nadeln, sondern nur die Fingerspitzen. Sowohl körperliche als auch seelische Beschwerden wie Stress können durch die Druckmassage gelindert werden. Speziell ausgebildete Ärzte, Therapeuten und Heilpraktiker führen die Therapie durch.

Entspannt im Alltag mit Multipler Sklerose

Neben den hier vorgestellten Entspannungsmethoden gibt es noch viele Möglichkeiten, den Alltag entspannter, zufriedener und ausgeglichener zu gestalten. Wichtig ist, dass Sie dabei auf sich selbst hören. Fragen Sie sich: Was mache ich gerne, wobei kann ich abschalten, was macht mich glücklich? Das kann für den Naturliebhaber ein langer Waldspaziergang sein; für den Kreativen ein ungestörter Nachmittag für die Malerei. Horchen Sie in sich hinein, um herauszufinden, was Ihnen wirklich Freude bereitet. Mit den entsprechenden Entspannungstechniken und Ruheoasen im Alltag können Sie Ihre Lebensqualität auch trotz Multipler Sklerose wesentlich steigern.

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