Beziehung und Multiple Sklerose

Wenn aus Verliebtsein Liebe wird

Verliebt zu sein stellt viele Menschen vor grosse Herausforderungen. Während die Gefühle in der ersten Phase des Verliebtseins Achterbahn fahren, stellt sich jedoch für Menschen mit Multiple Sklerose oft die Frage: Wie wird mein Partner auf die MS-Diagnose reagieren? Doch welch Glück, wenn aus dem Verliebtsein Liebe wird.

Nie fällt es Menschen einfacher, sich zu verlieben als im Frühling. Es ist die perfekte Zeit, um auf Wolke Sieben zu schweben. Man hat Schmetterlinge im Bauch und ist überglücklich. Für Menschen mit Multiple Sklerose gesellt sich jedoch zum Überschwang an Gefühlen schnell die Unsicherheit aufgrund der Multiple Sklerose hinzu. Betroffene stellen sich oft die Frage, wie sie das Thema MS ansprechen sollen? Und wie ihr Partner auf die Diagnose reagieren wird?

Multiple Sklerose – ein Gesprächsstoff für das erste Date?

Egal ob von Multiple Sklerose betroffen oder nicht: Lernen wir einen interessanten Menschen kennen, wollen wir uns von der besten Seite zeigen. Wir wollen attraktiv sein und liebenswert. Für das erste Date ist daher eine Diagnose wie Multiple Sklerose oft nicht gerade der ideale Gesprächsstoff. Doch je weiter die Zeit voranschreitet, desto schwieriger kann es werden, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um das Thema MS direkt anzusprechen.

Offenheit – die Basis für eine feste Beziehung

Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, einer neuen Liebe von der Multiple Sklerose zu berichten, muss jeder für sich selbst entscheiden. Kommt es nicht auf natürliche Weise zur Sprache, muss die MS-Diagnose nicht zwangsläufig beim ersten Treffen Gesprächsthema sein. Sobald sich aber eine feste Beziehung zu entwickeln beginnt, ist Offenheit wichtig. Denn MS möglichst lange zu verschweigen bedeutet eine zusätzliche psychische Belastung.

Persönliches klar zur Sprache bringen

Dennoch sollte man nicht unvorbereitet in das Gespräch über Multiple Sklerose gehen. Ein paar Tipps und Tricks helfen, das Thema Liebesbeziehung und MS sicher zur Sprache zubringen:

  • Wenn es so weit ist, sollten Sie selbst sowohl emotional als auch psychisch mit der MS-Diagnose zurechtkommen.
  • Wählen Sie einen ruhigen Zeitpunkt, in dem sich Ihr Gegenüber allein auf Sie und ihr Anliegen konzentrieren kann.
  • Bereiten Sie sich darauf vor, Fragen rund um das Thema Multiple Sklerose ruhig und zuversichtlich zu beantworten. So stellen Sie am ehesten sicher, Sorgen und Ängste Ihres Partners nicht unnötig zu verstärken.
  • Machen Sie deutlich, dass Multiple Sklerose für Sie kein Tabu-Thema ist, über das Sie nicht sprechen wollen. Fragen und Ängste Ihres Partners dürfen nicht im Raum stehen bleiben, sondern müssen kompetent beantwortet werden.
  • Und schliesslich: Geben Sie Ihrem Partner Zeit, sich mit der neuen Information vertraut zu machen.

Liebe und Multiple Sklerose - Nur wer wagt, gewinnt

Als Paar mit Multiple Sklerose zu leben, heisst immer auch, eine gewisse Ungewissheit über den weiteren Verlauf der MS zu akzeptieren. Oft müssen gemeinsame Zukunftspläne und Wünsche angepasst werden. Aber nur Mut: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es macht keinen Sinn, Vermutungen darüber anzustellen, wie Ihr Gegenüber die Diagnose aufnehmen könnte. Menschen reagieren leider nicht immer so, wie wir es von ihnen erwarten. Trauen Sie sich deshalb vor allem, Sie selbst zu sein. Nicht der perfekte Mensch ist es, der von anderen geliebt wird, sondern der, der Persönlichkeit zeigt. Stehen Sie zu sich – und lieben Sie sich so, wie Sie sind. Dann wird auch Ihr Partner Sie lieben lernen. Und vielleicht trifft ja schlussendlich bei dem einen oder anderen noch ein weiteres Sprichwort zu, nämlich: Alles neu macht der Mai.

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