MS und Angehörige

Was erwartet ein MS-Betroffener von seinem Umfeld?

Auch als Familienangehöriger oder Freund eines MS-Betroffenen können Sie schon durch die Beachtung einiger grundlegender Dinge zum Wohlbefinden des Betroffenen und einem guten Umgang mit der Multiplen Sklerose beitragen. Aufmunternde Worte oder Verhaltensmassnahmen von Gesunden sind meist sehr nett und gut gemeint, schiessen bei den Betroffenen aber so manches Mal übers Ziel hinaus.

Folgende Tipps können Ihnen helfen, solche Fettnäpfchen erfolgreich zu umgehen:

  • Erzählen Sie nicht von Ihrer Bekannten, die auch MS hat und diese so gut meistert. Ihr Gegenüber ist nicht Ihre Bekannte und macht bestimmt das Beste für sich.
  • Schliessen Sie nicht automatisch vom Aussehen Ihres Gegenübers auf sein Befinden. Ein gutes Aussehen kann trügerisch sein, denn viele Symptome der MS sind für Aussenstehende nicht sichtbar (z. B. Fatigue, Gefühlsstörungen, Blasenstörungen etc.).
  • Sagen Sie nicht, dass es ja schlimmer sein könnte. Klar kann es schlimmer sein, doch diese Tatsache hilft in der aktuellen Situation nicht weiter, und man will darüber hinaus nicht auch noch daran erinnert werden.
  • Die Anmerkung, Sie könnten nachempfinden, wie man sich als MS-Betroffener fühlt, ist bestimmt nett gemeint. Doch bedenken Sie: Sogar zwei Menschen mit MS können sich total unterschiedlich fühlen.
  • Berichten Sie nicht von angeblichen neuen Heilverfahren oder erfolgversprechenden Therapiemöglichkeiten, von denen Sie gehört haben. Falls diese sich bisher bewährt haben, wird auch der behandelnde Neurologe davon wissen.
  • Bevormundung kann verletzend sein. Geben Sie dem Menschen mit MS das Gefühl, dass Sie für ihn da sind, und ermutigen Sie ihn, so weit wie möglich selbst aktiv zu sein.
  • Haben Sie Verständnis dafür, wenn Ihr betroffener Angehöriger/Freund eine Verabredung plötzlich absagt: Es steckt nicht zwangsläufig eine Ausrede dahinter, sondern der gesundheitliche Zustand Ihres Angehörigen Freundes kann sich aufgrund der MS plötzlich und unvermutet von einem auf den anderen Tag ändern.
  • Versuchen Sie selbst, so viel wie möglich über die Multiple Sklerose zu erfahren. So schaffen Sie eine Basis, auf der Sie am besten für den Ihnen nahestehenden MS-betroffenen Menschen da sein können!


Informieren Sie sich umfassend über die MS. Stehen Sie helfend zur Seite, aber unterlassen Sie mögliche Bevormundungen.


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