Gesunde Ernährung

Wieviel Salz und welches?

Möglichst wenig Salz lautete früher die Devise für eine gesunde Ernährung. Heute weiss man, dass für eine gesunde Ernährung eine ausreichende Salzaufnahme wichtig ist. Gerade MS-Betroffene sollten im Rahmen einer vollwertigen Ernährung auf eine ausgewogene Salzzufuhr achten.

Salz spielt eine wichtige Rolle für das Nervensystem, die Verdauung und den Knochenbau. Salz regelt ausserdem den Wasserhaushalt. Viele MS-Betroffene neigen dazu, bei Blasenproblemen zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, das kann auch Folgen für den Elektrolythaushalt haben. Krämpfe und Müdigkeit können die Folge sein.

Salz ist lebensnotwendig!

Für unseren Körper ist Salz genauso wichtig wie Wasser. Salz reguliert den Elektrolythaushalt und ist verantwortlich für den osmotischen Ablauf in den Zellen. Die Aufnahme von Salz hat auch eine Aufnahme von Wasser zur Folge und umgekehrt. Unsere Zellen und Organe benötigen Salz um zu funktionieren. Zusammen mit Kalzium, Magnesium und Kalium ist Natriumchlorid verantwortlich für unseren gesamten Stoffwechsel. Kommt es zu einem Salzmangel, treten Symptome wie Muskelkrämpfe, Schwindel- und Schwächegefühle, Müdigkeit, Schwächung der Knochenstruktur und Kopfschmerzen auf. Salz spielt auch bei Osteoporose eine grosse Rolle. Deshalb sollten MS-Betroffene, die ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, auf eine ausgewogene Salzzufuhr achten.

Vorsicht vor versteckten Salzen!

Grundsätzlich kann ein gesunder Körper zu viel Salz über den Urin ausscheiden. Trotzdem sollte nicht zu viel Salz aufgenommen werden, da dies einen negativen Effekt auf den Blutdruck haben kann. Menschen mit Leber- und Nierenproblemen oder festgestelltem Bluthochdruck sollten hier besonders vorsichtig sein. Die empfohlene Menge Salz liegt bei 6 Gramm pro Tag, was ungefähr einem Teelöffel entspricht. Viel Salz versteckt sich in Fertigprodukten und Fastfood. In natürlichen Lebensmitteln kommt Salz nur in geringen Mengen vor. Wer selbst kocht und vorsichtig mit Käse-, Schinken-, Wurst und eingelegten Produkten umgeht, kann bedenkenlos sein Frühstücksei salzen.

Grosses Angebot

Das Angebot an verschiedenen Salzen ist überwältigend. Von Meersalz über Himalaya-Salz, Steinsalz, Kalahari-Salz und Fleur de sel reicht die Bandbreite. Einige sollen sogar eine heilende Wirkung haben. Salz besteht jedoch zu 97 Prozent aus Natriumchlorid. Die restlichen drei Prozent sind verschiedene Spurenelemente und Mineralien. Rechnet man diese drei Prozent auf die empfohlene Tagesdosis von ca. einem Teelöffel um, kann die heilende Wirkung vernachlässigt werden. Geschmacklich gibt es feine Unterschiede. Preislich können die Unterschiede ebenfalls gross sein. Beim Fleur de sel ist bspw. die Gewinnung sehr aufwendig. Die Blume des Salzes entsteht durch Verdunstung. Auf der Wasseroberfläche bildet sich eine dünne Salzschicht, die mit der Hand abgetragen wird. Dieses Salz enthält viel Magnesium und soll milder schmecken.

Tipps für den Salz-Einkauf

  • Das hierzulande hergestellte Salz ist meist mit Jod, Fluorid und Folsäure zusätzlich versetzt und deshalb aus gesundheitlicher Sicht zu empfehlen. Fluorid schützt die Zähne, Jod ist hilfreich bei Schilddrüsenproblemen und Folsäure kann Missbildungen des Kindes in der Schwangerschaft vorbeugen.
  • Exotische Salze, wie Kalahari- und Himalaya-Salz, haben einen langen Transportweg hinter sich. Mit Blick auf die Umwelt, Gesundheit und den Geldbeutel ist unser hiesiges Salz deutlich im Vorteil.

Richtig salzen in der Küche

Beim Kochen hat Salz, neben dem geschmacklichen Aspekt noch einen ganz anderen Zweck. Wie auch in unserem Körper gilt bei der Verwendung von Salz beim Kochen das osmotische Prinzip – es wird ein Ausgleich hergestellt. Deshalb ist folgendes zu beachten:

  • Damit das Gemüse beim Kochen nicht seinen Geschmack verliert, muss es in Salzwasser gekocht werden. Ohne Salz würde das Wasser dem Gemüse, das einige osmotische Salze enthält, diese entziehen, um den Ausgleich herzustellen. Das Gemüse verwässert und schmeckt fade. Genauso verhält es sich mit Nudeln.
  • Eine geschmacklich gute Fleischbrühe gelingt nur in ungesalzenem Wasser. Die Zellen im Fleisch nehmen Wasser auf. Durch den entstandenen Druck platzen die Zellen und der Inhalt ergiesst sich ins Wasser.
  • Um ein saftiges Siedefleisch zu erhalten, muss es in gesalzenem Wasser gekocht werden. Hat das Salzwasser den gleichen Salzgehalt wie das Fleisch treten kaum Saft und Aroma aus.
  • Beim Braten das Fleisch nur ganz kurz vorher salzen oder danach. Gesalzen würde das rohe Fleisch schon nach einer viertel Stunde Wasser und Geschmack abgeben.
  • Fisch und Fleisch werden saftig und schmackhaft, wenn sie in einer Salzkruste gebraten werden. Das Salz wirkt isolierend.

Salz ist für eine gesunde Ernährung unverzichtbar. Doch auf die richtige Menge kommt es an. Gerade MS-Betroffene sollten auf eine ausgewogene Salzzufuhr achten.

Weitere Informationen: http://www.salz.ch/de

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