Grippe und MS

Übertragungswege und Mutationen der Grippeviren

Grippeviren gelangen über Tröpfcheninfektion in den Körper und breiten sich in den Bronchien aus. Menschen mit MS sollten sich im Herbst gegen Grippe impfen lassen.
Eine Grippeimpfung ist für MS-Betroffene jedes Jahr sinnvoll, da die Grippeviren mutieren und der Impfschutz somit nur ein Jahr gewährleistet ist.

 

So wandern Grippeviren in den Körper

Die Übertragung der Viren erfolgt mittels Tröpfcheninfektion. Durch Husten oder Niesen werden sie ausgestossen. Durch Einatmen gelangen sie an die Schleimhäute des Atmungs-Apparates. Hier müssen die Grippeviren erst einmal den Schutzmechanismus des Atmungssystems überwinden. Schleim und Flimmerhärchen befördern Eindringlinge normalerweise wieder nach draussen. Die Grippeviren haben jedoch ein spezielles Enzym an ihrer Oberfläche (Neuraminidase), mit dem der Schleim aufgelöst werden kann.

Danach versucht das Virus, in die Schleimhautzelle einzudringen. Hierbei hilft ihm ein weiteres Oberflächenmolekül, das Hämagglutinin. Es arbeitet wie ein Schlüssel, mit dem die Zelle „aufgeschlossen" werden kann. In der Schleimhautzelle angekommen, beginnt sich das Virus rapide zu vermehren.
Ist die Virenproduktion abgeschlossen, wird die Zelle gesprengt. Die Viren werden frei, und der gesamte Mechanismus beginnt von neuem.

Grippe: Wann impfen?

Mitte Oktober bis Mitte November ist der richtige Zeitraum für eine Impfung. Die Grippesaison hat dann meist noch nicht begonnen.
Eine Grippeimpfung hilft nur gegen Grippeviren, nicht jedoch gegen andere Erkältungserreger. Sie sollten deshalb in der ersten Zeit nach der Impfung mögliche Infektionsquellen meiden und Ihr Immunsystem besonders unterstützen.

Grippevirus ist nicht gleich Grippevirus

Es gibt drei verschiedene Grippeviren: Typ A, B und C. An den Grippeviren vom Typ A können nicht nur Menschen, sondern auch Schweine, Pferde und Vögel erkranken. Dieses Virus ist besonders wandlungsfähig. Dies ist die ideale Voraussetzung für eine schnelle und weiträumige Ausbreitung. Das Influenza-Virus B kommt hingegen nur beim Menschen vor. Das Influenza-Virus C kann ausserdem auch Schweine befallen. Beide Virentypen verursachen einen eher milderen Krankheitsverlauf.

Mutation der Grippeviren

Allen Grippeviren ist gemeinsam, dass sie ein hohes Mutations-Potential besitzen. Bei einer Mutation findet eine Veränderung des genetischen Materials eines Lebewesens statt. Bestimmte Eigenschaften, wie z. B. das Aussehen, können geändert werden. So ändern die Viren ständig ihre Oberflächenstruktur und können deshalb von den Antikörpern des Menschen nicht mehr erkannt werden. Deshalb kommt es jedes Jahr aufs Neue zu Grippeepidemien, obwohl viele Menschen bereits geimpft sind. Eine jährliche Auffrischung der Grippeimpfung und damit eine Anpassung an das aktuelle Aussehen des Grippevirus sind daher vor allen Dingen für Menschen mit MS unerlässlich.

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