MS-Schub im Urlaub

Reisen mit Multipler Sklerose – Im Vorfeld ärztliche Versorgung prüfen

Um als MS-Betroffene(r) Ihren Urlaub geniessen zu können und sich nicht zu sehr mit Gedanken an einen möglichen Schub zu belasten, treffen Sie unbedingt Vorkehrungen für Ihre Reise. Bleiben Sie im Urlaub Ihrer MS-Langzeittherapie treu, denn diese kann die Schubfrequenz reduzieren.

Für MS-Betroffene ist diese Vorstellung ein Alptraum: Gerade verbringen Sie die schönsten Tage im Jahr, fern der vertrauten und bekannten Umgebung, und prompt melden sich die unliebsamen Beschwerden, welche mit Multiple Sklerose einhergehen.

MS-Schub oder doch nur falscher Alarm?

So schwer es klingen mag, die erste Massnahme bei Verdacht auf einen Multiple Sklerose Schub lautet stets: Ruhe bewahren! Rufen Sie sich die Definition eines Schubes in Erinnerung: Handelt es sich um eine Verschlimmerung der MS-Symptome oder treten neue auf, müsste diese Veränderung länger als 24 Stunden bestehen, um als Schub bezeichnet zu werden. Denken Sie daran, dass ein Klimawechsel, Stress durch die ungewohnte Umgebung oder Müdigkeit durch die Reisestrapazen typische MS-Symptome hervorrufen oder bestehende Beschwerden verschlechtern können, ohne dass direkt ein neuer Schub dahinter stecken muss. Dann sind Erholung und Entspannung am Urlaubsort die beste Medizin!

Bleiben die Symptome über einen Zeitraum von 24 Stunden hinaus bestehen, sollte man auch eine Infektion als Ursache für die Verschlechterung in Betracht ziehen. MS-Betroffene neigen zum Beispiel zu Blaseninfektionen, die leicht durch nasse Kleidung und schmutzige Toiletten verursacht werden können. Eine Infektion kann im Rahmen der Verschlechterung des Allgemeinzustands einen Schub vortäuschen (sogenannter Pseudoschub).

Ärztliche Versorgung für Multiple Sklerose vor dem Urlaub prüfen

Ist auch dies nicht der Fall, und besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit doch ein neuer MS Schub, suchen Sie umgehend einen Neurologen auf. Informieren Sie sich vorsichtshalber schon vor der Reise über eine eventuelle ärztliche Versorgung am Urlaubsort – die Kenntnis der notwendigen Ansprechpartner für Ihre Multiple Sklerose wird Sie beruhigen! Wenden Sie sich vor Ort bei Bedarf an Ansprechpartner Ihres Reiseveranstalters oder Ihres Hotels – diese können Ihnen bei einem Schub oder in anderen Notfällen ebenfalls unter die Arme greifen und beim Arztbesuch und allen weiteren Massnahmen behilflich sein.

Sprechen Sie auch mit Ihrem behandelnden Neurologen, ob er für Sie während des Urlaubs telefonisch zu erreichen ist. Lassen Sie sich ggf. Notfallmedikamente zur (oralen) Schubbehandlung mitgeben, die Sie dann nach Rücksprache mit Ihrem Neurologen einnehmen.

Erkundigen Sie sich schon im Vorfeld Ihrer Reise nach einer möglichen ärztlichen Versorgung für Ihre Multiple Sklerose vor Ort. Halten Sie an Ihrer Langzeittherapie fest, vermeiden Sie Überbelastungen und halten Sie so das Risiko für einen MS-Schub im Urlaub möglichst gering.

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